Mit „Disch und Disch“ und „Fisch und `Fisch´“

AH der SF Elzach-Yach verteidigen Titel beim Viererbundturnier!

Neben dem "Confed Cup" in Russland und der "Under-21-Championship" in Polen fanden die bedeutendsten Spiele am vergangenen Wochenende in Deutschland statt: Die Alten Herren des Viererbundes trafen sich beim "Over-35-AH-4er-Bund-Cup" in Rottweil. Nach dem Narrentag Anfang des Jahres galt es nun, das fußballerische Können unter Beweis zu stellen.

Ziel der Begierde und Cup-Ersatz ist dabei bekanntermaßen ein gerahmtes Bild von Victor Mezger, bei dem die vier Narrenfiguren auf einem Fisch reiten. Unbekannt ist diese Tatsache dem AH-Neuzugang Torsten Fisch. Ihm waren dann ab und zu verstörte Blicke zu entnehmen, wenn immer mal wieder der Satz "Hoffentlich bringen wir den Fisch wieder mit nach Hause!?!" fiel.

Gestartet wurde am Samstagvormittag mit kulturellem Programm. Bei einer Stadtführung mit anschließender Besteigung des Hochturms, wurde auf die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der ältesten Stadt Baden-Württembergs hingewiesen. Zwei charmante Damen standen als Führerinnen zur Verfügung, wobei wir in die Gruppe von Veronika kamen, die zuversichtlich war "mit den Schuttig fertig zu werden". Unser Rottweiler AH-Kollege Harry führte uns auf den 54 Meter hohen Hochturm. Während ein weiterer Turm wenige Meter entfernt extra für gleich mehrere Aufzüge gebaut wurde, ist hier nicht ein einziger vorhanden. Die 187 Stufen dienten daher als Belastungstest und/oder erstem Anschwitzen.

Bei ein bis zwei isotonischen Getränken im "Rössle" traf man auch einen ruhigen  Exil-Elzacher. Leider musste man von ihm erfahren, dass auf dem Markt in Rottweil gemunkelt wurde, der "Krone-Stammtisch" aus Elzach sei da. Natürlich könnte der Werbedruck auf den T-Shirts diese falsche Vermutung zulassen. Allerdings hätte man doch erkennen müssen, den A-Kader der Alten Herren vor sich zu haben; immerhin mit dem heeren Ziel, den Titel zu verteidigen. Da die letzten Wochen aufgrund des gesperrten Platzes oder des mangelnden Trainingsbesuches nur Lauf- oder eben gar kein Training stattgefunden hatte, schien es doch eine "Mission Impossible" zu werden.

Danach bezog man das Mannschaftsquartier. Die Mannschaft hatte im Vorfeld eigentlich das moderne 4-Sterne-S-Hotel Öschberghof in Donaueschingen mit je einer Playstation pro Einzel- oder Doppelzimmer und großzügigem Wellness-Bereich empfohlen; aber der Trainerstab hatte bewusst die Jugendherberge Rottweil ausgewählt. Der notwendige Bettenbau, Sechserzimmer und das Gefühl mit den alten Knochen in einem jugendlichen Hause zu sein, sollte Teamgeist, Zusammenhalt und die Hoffnung auf körperliche Fitness stärken.

Optimal ausgewählt auch das Lokal für das Mittagessen. Der Edelitaliener "Delfino" war gleich in doppelter Hinsicht passend. Zum einen wegen der eben beschriebenen Siegertrophäe (wobei der Delfin doch eher ein Hecht ist); zum anderen gab es hier die notwendige Sportlerkost: Pasta ohne Sauce oder ein Fitness-Salat. Vor allem den jungen AH-lern Disch und Disch war hier langsam die Nervosität anzumerken und es war zu erkennen, dass sie schon langsam in den gedanklichen "Tunnel" der Spielvorbereitung einfuhren.

Dann ging es auch schon los ins Stadion, wo um 15 Uhr die Halbfinalbegegnungen ausgelost wurden. Die Glücksfee und die Teilnehmer waren heiß - auf die Auslosung. Der Gastgeber aus Rottweil sollte auf Überlingen, Oberndorf auf Elzach treffen.

Im ersten Halbfinale konnte sich Überlingen mit 2:1 gegen Rottweil durchsetzen. Dann kam der Auftritt unseres Teams. Oberndorf, der bisherige Rekordgewinner, gilt als mannschaftlich geschlossenes, kampfstarkes Team und war der erwartet schwere Gegner. In der ersten Halbzeit neutralisierten sich die Mannschaften weitgehend. Dabei peitschten die lautstarken Oberndorfer Faninnen in einheitlichen Outfits Ihr Team mit Fußballluftballons, Megafon, Sirene, Trommel und Schlachtengesängen ("Buureschuttig" ?!?) immer wieder nach vorne. Es gab wenige eigene Chancen, aber auch Oberndorf konnte nach vorne keine Akzente setzen. Trotzdem war man in der Halbzeitanalyse nicht zufrieden und änderte das taktische System. Die Umstellung von 3-1-3-1-2 mit einer falschen Neun auf 4-2-3-2-3 mit zwei falschen Sechsern brachte zwar mehr Struktur und Stabilität in das Elzacher Spiel; führte aber auch nicht zum erhofften Torerfolg. Bei der aussichtsreichsten Aktion kreuzten die Stürmer Nopper und Burger derart spitz, dass zwar ein Oberndorfer Verteidiger zum Foul gezwungen, aber damit sozusagen selbst eine 100%ige Chance zunichte gemacht wurde. Der darauf folgende Freistoß aus 23,5 Metern brachte keinen Erfolg. Ein 0:0 nach 40 gespielten Minuten bedeutete beim Halbfinale ein sofortiges Elfmeterschießen. Oberndorf patzte einmal, als unser Torwart „Mugge“ Volk den Schützen zum Fehlschuss verleitete. Alle Schützen der SFEY (Grunwald, Eltjes, Nikolaus, Burger und Fisch) verwandelten; und dies so etwas von souverän, dass es bisher wohl nur beim EM-Halbfinalsieg 1996 der Deutschen gegen England besser geschossene Elfmeter gab. Finale erreicht: Passt!

Das Spiel um Platz drei zwischen Rottweil und Oberndorf endete torreich mit 4:2 für die technisch besseren und im Zweikampf etwas bissigeren Rottweiler.

Dann kam es zum Finale gegen Überlingen. Auch hier ein sehr ausgeglichenes Spiel mit nur wenigen Strafraumszenen. Eine gute Chance bei einem Durchbruch über die rechte Seite, wurde jäh von einem Überlinger Verteidiger unterbunden. In bester Torwartmanier wurde der Ball per Hecht-Sprung mit der Hand gestoppt. Erst gegen Ende der Partie schienen wir etwas die Überhand zu gewinnen. Doch leider fehlte das entscheidende Tor. Im Finale war eine Verlängerung von zwei Mal fünf Minuten angesetzt. Eine herrliche Kombination Ende der zweiten Halbzeit wurde von Hug abgeschlossen, doch der Überlinger Fänger parierte prächtig. Leider wurden auch hier keine Tore erzielt. Die per WhatsApp gestellte Frage "Wer hat die Tore gemacht?" konnte daher nur mit "Ein Stahlbauer aus RW." beantwortet werden. Es wurde schon befürchtet, dass sich der im vorletzten Jahr oft zitierte Satz "Wenn man kein Tor schießt, kann man nicht erwarten, ein Turnier zu gewinnen!" wieder bewahrheitet. Doch es kam anders.

Im Elfmeterschießen sollten wieder die gleichen Schützen antreten mit der einen Änderung, dass B. Disch den Nikolaus ersetzte. Wiederum gab es einen Fehlschuss des Gegners und gut platzierte Schüsse der Elzacher. Es wurden alle Elfer verwandelt, der entscheidende mit etwas Fortune wiederum von Torsten Fisch. Der Jubel kannte keine Grenzen und sofort nach Wasserduschen und einem "Huffe" aller Spieler auf „Mugge“ und Fisch wurde wild hüpfend mit der Hit des Abends "Die Nummer 1 im Bund sind wir!" angestimmt.

Natürlich durfte ein kulinarisch köstliches Buffet nicht fehlen. Bei der Siegerehrung konnte der Kapitän und Spielertrainer Häringer den „Fisch“ wieder in Empfang nehmen! Manche hatten beim Buffet so zugeschlagen, dass sie die unnötigen Kalorien in einem 100-Meter-Sprintwettbewerb auf der Tartanbahn gleich wieder abtrainieren wollten. Das Ergebnis: 1. "Usain" Nopper, 4. Herr, der trotz Zerrung nach 80 Metern noch unter der 12,0 blieb. Platz 2 und 3 gehen an Weisser und Burger. Wer welche Platzierung erreicht hat wird derzeit noch per Zielfoto ausgewertet.

Nachdem die Siegerzigarren aus und auch das letzte Fass des Bierstandes geleert war, ging man ins Partyzelt, wo mit den Freunden aus Überlingen, Oberndorf und Rottweil stundenlang gesungen und gefeiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte (Torsten) Fisch, auch Dank behutsamer Betreuung des spontan bestimmten Interims-Götti, die Angst vor einer missglückender Heimkehr abgelegt. Das gesangliche Repertoire ging weit, weit über die bekannten Fußballlieder hinaus. Bei den Solisten stellten sich erneut die Überlinger als die stärksten Konkurrenten heraus, wobei Elzach vielleicht auch hier dank Tränkles "Vater Abraham hat sieben Söhne" vorne lag. Boris Burger-Becker besang sein aktuell in der Presse wieder kursierendes Leid um den Raub seiner Knete. Der im letzten Jahr schon feststehende Refrain einer möglichen Erfolgssingle des Blumenmanns "Komm mit auf die Treppe der Liebe!" wurde textlich enorm um "Scha-la-la-la-la" erweitert. Die erste Strophe ist zum Frühjahr angedacht, so dass bis zum nächsten Narrentag vielleicht gar eine einseitig bespielte Vinyl-Single erscheinen kann. Eine weitere, dieses Mal "Zur-Stadt-Hin-Führung" durch - die zuvor von Wehrle besungene - Amanda wurde nur kurz zu einer Gartenbesichtigung unterbrochen.

In den Lokalitäten "Cappuccino" und in der - wieder passenden - "Alten Post" ließ man den rundum gelungenen Tag ausklingen. Das Servicepersonal und mancher Besucher der Jugendherberge musste feststellen, dass am nächsten Morgen einige Übernachtungsgäste doch etwas älter als das tatsächliche biologische Alter aussahen.

Ein besonderer Dank gilt den AH-Freunden aus Rottweil für die Organisation. Fisch und 'Fisch' wurden am Sonntag nach der Rückfahrt von der Mannschaft wohlbehalten in den heimischen Hafen begleitet. Es war ja Hafenfest...

Das erfolgreiche Team: Markus Volk - Bernd Grunwald, Benni Disch, Marino Herr, Michael Weisser - Torsten Fisch, Michael Häringer, Eddi Nikolaus, Andreas Wernet, Michael Nopper, Marcel Eltjes, Jörg Disch, Herbert Tränkle - Mario Hug, Christian Burger - Marco Wehrle (Fanbeauftragter)

   

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